Viele Patientinnen und Patienten sind in Zeiten der COVID-19-Pandemie verunsichert. Aus Angst vor Ansteckung wird oft der Gang zum Arzt oder in die Apotheke verschoben. Die Therapie der Osteoporose ist eine Behandlung über viele Jahre, und so könnte man angesichts der COVID-19-Krise geneigt sein, diese Behandlung für einige Wochen oder Monate zu unterbrechen, bis sich die Lage beruhigt hat.
Im Falle einer Behandlung mit Denosumab (Handelsname: Prolia) könnte dies jedoch ausgesprochen ungünstig sein: Auch bei kurzfristigen Unterbrechungen der Therapie kann es zu einem schnellen Knochendichteverlust kommen, der den bereits erreichten Therapieerfolg wieder zunichte macht. Es ist bekannt, dass Verschiebungen der Denosumab-Therapie auch nur um einen Monat (also eine Verabreichung nach 7 Monaten, anstelle der üblichen 6-Monats-Intervalle) zu einem messbaren Verlust der Knochendichte führt.
Daher empfehlen alle einschlägigen Fachgesellschaften (IOF, NOF, ASBMR, Royal Osteoporosis Society) die Fortführung der Denosumab-Therapie wie gewohnt, ohne Therapiepausen. Wenn Sie deswegen nicht selber zum Arzt für das Rezept oder in die Apotheke gehen möchten, rufen Sie an oder bitten Sie Angehörige oder Freunde dies für Sie zu erledigen.
Weiterführende Information zu dem Thema finden Sie auf der Website der britischen Royal Osteoporosis Society (englisch):
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